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Fahrradhelme sind zum Radfahren da!
Sicher mit sicherem Sitz
[pd-f] Es gibt Dinge, über die man nicht diskutieren muss – zum Beispiel über den Sinn von Fahrradhelmen. Die gewieften Statistiker unter den Helmgegnern mögen mit Zahlen jonglieren so viel sie wollen, doch jeder Radfahrer, der schon einmal schwer zu Boden ging, weiß, wovor ihn sein Helm bewahrt hat – oder hätte, falls er keinen trug...
Kommen wir also zur Sache: Kein Reifen rollt ohne den richtigen Luftdruck, keine Schaltung funktioniert ohne optimale Einstellung – und kein Helm sitzt ohne die richtige Justage. „Allein das ist ein Grund dafür, Fahrradhelme ausschließlich im qualifizierten, beratenden Fachhandel zu kaufen“, sagt Torsten Mendel vom Helmanbieter Abus (www.abus.de). Die richtige Gröe und fester Sitz entscheiden darüber, ob der Helm im Ernstfall schßtzt oder bei einem Aufprall vom Kopf rutscht. „Lassen Sie also bitte die Finger weg von den Sonderangeboten im Baumarkt oder beim Kaffeeröster“, warnt Mendel. Und auch ein guter Test bei der Stiftung Warentest nützt wenig, wenn der jeweilige Testsieger nicht richtig auf den eigenen Kopf passt“, so Mendel weiter.
So geht’s los: die richtige Größe wählen
Das Maß aller Dinge beim Helmkauf ist der Kopfumfang. Er lässt sich leicht per Maßand feststellen; gemessen wird über den Ohren in einer horizontalen Ebene.
Bei ihrem Größenspektrum verfolgen die Hersteller unterschiedliche Strategien. Manche bieten ihr gesamtes Sortiment in einer Einheitsgrüße an, andere setzen auf zwei oder drei Grüßen (zum Beispiel 51-55, 55-59, 59-63 cm). „One-size-fits-all“-Modelle haben in der Regel keinerlei Nachteile.
Für Kinderhelme gilt das Gleiche, allerdings ist zu beachten, dass manche Helme, die in der Einheitsgrße geliefert werden, zu groß sein können. Für ganz kleine Kinder empfiehlt sich ein Größenspektrum, das bei 45 Zentimeter anfängt. Und bitte kommen Sie nicht auf die Idee, in den zu großen Helm könne der kleine Kopf ja noch reinwachsen! Bis dies der Fall ist, bietet der Helm nämlich keinen ausreichenden Schutz.
„Wenn Sie Ihr Kind im Kindersitz mitnehmen, gehört ein Helm wegen des hohen Gefährdungspotenzials sowieso zum Pflichtprogramm, aber auch in Fahrradanhängern raten wir zum Tragen eines Helms“, so Andreas Gehlen vom Kinderanhängerspezialisten Zwei plus zwei (www.zweipluszwei.com).
Ob der Helm die richtige Größe hat, stellt man mit dem „Headbanger-Test“ fest: den Kopf wie ein langhaariger Hardrock-Fan vor und zurück schütteln, dabei darf der Helm nicht hin und her wackeln oder gar vom Kopf rutschen.
Schlapphut statt Schiebermütze
Die richtige Position auf dem Kopf ist übrigens weit nach vorn geschoben – bis an die Augenbrauen – wie ein Schlapphut. Der Helm darf nicht auf dem Hinterkopf thronen, denn vom Fahrrad fällt man bekanntlich nach vorne. „Vor allem Kinder haben die Angewohnheit, ihren Helm nach hinten zu schieben“, warnt Mendel.
Bitte anschnallen!
Etwas kniffeliger ist die Justage der Gurte. Schritt eins: Bemessen Sie das linke Gurtdreieck so, dass der Verschluss mittig unter dem Kinn sitzt. Nun öffnen Sie den linken Gurtstraffer (das Teil, das die zwei Gurtbänder unterm Ohr zusammenfährt) und platzieren Sie ihn durch Einstellen der Gurtlängen mittig unter dem Ohr. Danach muss der Verschluss immer noch mittig unterm Kinn sitzen.
Nun ist die rechte Seite dran: Auch hier müssen Sie nach dem Einstellen des Gurtstraffers auf die richtige Position des Helmverschlusses achten. Ist das erledigt, kann man die Riemenlänge am Verschluss unterm Kinn einstellen. Zwischen Riemen und Kinn sollte ein fingerbreiter Abstand verbleiben.
Wichtig ist, dass die Gurte vor und hinter dem Ohr die gleiche Spannung aufweisen. Sind die vorderen zu locker, kann der Helm leicht nach hinten rutschen und umgekehrt.
Sind die verbleibenden Gurtenden zu lang, sollte man sie bis auf drei Zentimeter abschneiden und die Schnittkanten mit dem Feuerzeug verschmelzen, um ein Ausfransen zu verhindern.
Nach einer Woche sollten Sie die Einstellung überprüfen, um zu verhindern, dass sich der Kinnriemen nach und nach lockert. Erfahrene Helmträger entwickeln zudem ein Gespür dafür, wann der Helm richtig sitzt.
Übrigens: An manchen Helmen sind ergänzende Rücklichter integriert (z. B Abus Urban I, ab 50 Euro). Sie erhöhen die Sichtbarkeit im Dunkeln. Busch und Müller (www.bumm.de) bietet mit dem „Topfire“ Licht eine nachrüstbare Helmbeleuchtung mit vier LED an, die einfach einmalig in die hinteren Lüftungsschlitze eingeklebt wird (14 Euro).
Noch einmal zurück zum Fachhandel: Wer sich nicht sicher ist, ob er seinen Helm (oder den seines Kindes) richtig eingestellt hat, sollte den Verkäufer bitten, das für ihn zu übernehmen.
Und noch etwas: Fahrradhelme sind zum Radfahren da. „Auf dem Spielplatz gehört der Helm nicht auf den Kopf, sondern zu Papa oder Mama auf die Bank“, rät Andreas Gehlen. Zu groß ist die Gefahr für Kinder, sich an einem Spielgerät zu verfangen...
Quelle: openPR